DIE EXKURSION, Busreise nach der LIGHT and GLASS Jahresversammlung


21. bis 23. Juni 2012  Nordböhmen, von Prag nach Harrachdorf, Gablonz, Haida, Steinschönau

Geplant und eingeladen von der Europäischen Gesellschaft „LIGHT and GLASS“ in Zusammenarbeit mit der „International Glass Alliance“, um einen Überblick über wohl die letzte voll vernetzte und noch funktionierende Glasregion der Welt zu geben für die wir alle verantwortlich sind.

2012 ist ein Jahr von großer Bedeutung, der Anbruch einer neuen Ära der menschlichen Licht-Kultur. In diesem Sinne war die Jahresversammlung am 21. Juni im Kunstgewerbemuseum in Prag für unsere Gesellschaft, auch schon mit der Wahl eines neuen Vorstandes , wie ein Neubeginn zu werten. Das gedrängte Programm hat die sehr internationale Teilnehmergruppe beflügelt sich nun intensiv für die Erhaltung der Region und hier vor Allem der drei Fachschulen einzubringen. Die Exkursion wird nun für die IGA als Modell für deren Programm 2013 stehen.

Die Jahresversammlung wurde mit einem Einleitungsvortrag von Dr. Jan Mergl, Museum Pilsen und einer anschließenden Führung durch die Jahresausstellung  „Von Harrachov in die Neue Welt“ beendet. Nach gemeinsamen Abendessen (auf Einladung der Gesellschaft und der IGA) fährt der Reisebus, über Mlada Boleslav, Turnov, Zelezny Brod, ins Hotel nach Harrachov.

Am Freitag früh Führung durch die Hütte Novosad mit der berühmten Schleiferei (Wasser-Turbine), neuen Brauerei, dem Firmenmuseum und dem Verkaufsladen. Beeindruckend die Integration von Glas in den weltbekannten Wintersportort mit Olympia-Skisprungschanzen.

Die Fahrt  nach Gablonz führt über die alte Isergebirgsregion mit ehemaligen Riedelhütten in Desna (Polaun), heute Ornela-Preciosa, Stangenziehhütten, Pressglashütte Janov, die ehemaligen Hütten Josephsthal, Maxhütte der Iserske Sklo, durch Morchenstern (Smrsovka) dem seinerzeitigen Zentrum der Lusterbehang Produktion.

Im Museum Gablonz, von Dr. Petr Novy empfangen, eine Führung durch die Sonderausstellung „Ingrid Glas – Hoffmann – Schlevogt“, Pressglas mit wesentlichen Leihgaben aus der Privatsammlung Stopfer, Wien. Im 1. Stock die ständige Sammlung zur Bijouterie und Lusterglas, im 2. Stock die Geschichte der Region in Produkten, Techniken der reichen Hohlglastradition.

Die Weiterfahrt über Kreis-Hauptstadt Reichenberg (Liberec) am Schloss Lemberg mit Glassammlung der IGS-Symposien nach Haida. Hier organisiert Herr Seps zusammen mit dem Künstlerehepaar Milan Handl und Jaroslava Grebernickova eine eindrucksvolle Führung durch die Glasfachschule, die unter Frau Direktor Ilona Jindrova auch die Berufsschule, ein Gymnasium und einen dreijährigen Kolleg-Lehrgang beinhaltet.  Haida ist eine Gründung des Fürsten Kinsky von Bürgstein,  dessen Wappen auch auf der Kirche von Steinschönau zu sehen ist.

Besonders eindrucksvoll anschließend Besuch im Glasmuseum am Hauptplatz, dessen Sammlungen nach Techniken orientiert sind. Die im Souterrain aufgestellte Sonderausstellung zur regionalen Handwerksbiennale. Abendessen mit einleitender persönlicher Vorführung am Glasofen durch Petr Novotny in dessen „Ajeto-Restaurant“ und Museum.

Wir übersiedeln anschließend mit Bus nach Steinschönau (Kamenicky Senov) mit seinem „Herrnhaus-Felsen“. Die  alte Glasstadt auf der Passhöhe feiert heuer 660-jähriges Jubiläum.

Empfang in der ältesten Glasfachschule der Welt durch Bürgermeister Kucera, Vizebürgermeister Jech und dem neuen Schulleiter Kolc, der Frantisek Janak ersetzt. Unsere Teilnehmer erhalten nach einem Willkommens Trunk Gläser mit Emblem, die Gesellschaft eine gläserne Gedenkmedaille. Anschließend zum Glasmuseum im ehemaligen „Lobmeyr-Haus“, das Haus  Peter Rath Nr. 294 gegenüber ist die Europa-Adresse für das „Brabender Projekt“.  Die wichtigen Bestände der Sammlung sind aus verschiedenen ehemaligen Privatsammlungen zusammengestellt, darunter Teile des Wiener Archivs der Firma Lobmeyr, die nach 60 Jahren noch immer nicht als deren Eigentum bestätigt werden.  Nach 22,oo Uhr zurück ins Grand Hotel nach Haida.

Samstag 23. Juni sind wir um 9,oo bei Petra Sindelar, der Glasverlegerin (Nam. Miru 100), der Nachfolgerin des „Sklarsky Atelier“ das Peter Rath 15 Jahre lang in Steinschönau betrieben hatte.

Der Bus hält am Weg nach Steinschönau in der Werkstätte des Glasschleifermeisters Vit Major, der  schwierigste Hoffmann-Gefäße , eigene Kreationen und schwierige Lusterbehangteile für Potsdam und Nymphenburg schleift. Anschließend an der Blottendorfer Glashütte von Petr Larva vorbei hinauf nach Parchen  und Kurzbesuch bei Alfred Lorenc, dessen Sohn Jan ist Kunstglasgraveur, seine Schwiegertochter wohl die flexibelste Glasmalerin in der Region, die fast ausschließlich für Lobmeyr arbeitet (Transparent-Email Fische nach Entwurf von Ted Mühling). Wir besuchen anschließend die gerettete Glashütte Jilek im Unterort. Hier steht die größte Lusterfabrik Preciosa wie eine Autofabrik mit ihren Hallen und Schloten, auch zwei weitere Hütten für Schweißbrillengläser und für Rohperlen.  Nach einem kurzen Mittagessen in der kleinen Bohemia-Glashütte am Berg geht es zur Besichtigung des voll eingerichteten Schlosses Reichstadt (Zakupy) der Domäne des Napoleonsohnes, dann aber Hochzeitskapelle und Sommer-Residenz des Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Frau Gräfin Chotek.

Zurück nach Prag, einige Teilnehmer bleiben noch in dieser herrlichen Stadt.

Exkursionen dieser Art sind für Universitätsstudenten der IGA im „Brabender Projekt“ vorgesehen, auch werden von Wien aus zweimal im Jahr Busreisen „Glas und Schlösser“ angeboten.  Die einzigartige Glasregion bekannt zu machen und für Designer, Lichtgestalter, Schmuckmacher zu öffnen ist uns als Gesellschaft der in Europa Verantwortlichen, eine Verpflichtung.

Die drei Glasfachschulen haben hervorragende Programme für Externe Studenten, diese Angebote sind zu nutzen um die Schließung etwa der Steinschönauer Schule zu verhindern.


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